Der griechischen Mythologie nach hat Perdix, der Neffe des Dädalus, einst die Säge erfunden. Aus Neid auf diesen Erfolg soll er dafür von seinem Onkel und Lehrmeister von einem Turm gestoßen worden sein. Der Neid auf die Erfindung der Säge ist durchaus verständlich, nur wenige Werkzeuge ermöglichen derart elementare handwerkliche Fertigkeiten. Die Erfindung der Säge und die damit einhergehende Fähigkeit, Baumaterialien sauber und präzise in gewünschte Formen zu bringen, ist der Ursprung des Hausbaus und dürfte somit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung menschlicher Siedlungen geleistet haben. Alle Hochkulturen der Menschheitsgeschichte wiesen sich durch ihre Fähigkeit aus, komplexe Bauten zu errichten. Die Pyramiden in Ägypten, die Siedlungen des Römischen Reiches oder die Eisenbahnstrecken der Kolonialzeit: keine dieser technischen Leistungen wäre ohne die Fähigkeit zu Sägen möglich gewesen.
Man muss jedoch keine Pyramide oder Eisenbahnstrecke durch Afrika bauen, um die Vorteile einer guten Säge zu schätzen. Auch heute noch steht und fällt ein Großteil vieler handwerklicher Tätigkeiten mit dem Arbeitsschritt des Sägens. Präzise, leicht handhabbare und langlebige Sägen sind nicht wegzudenkender Bestandteil des häuslichen Werkzeugkastens. Moderne Fertigungsmethoden und Werkstoffe ermöglichen die Herstellung von leichtgängigen und verschleißarmen Sägen, die das Trennen fast aller gängigen Materialien ermöglichen. Das Sägen von Holz, Metall, Kunststoffen, Glas oder mineralischen Baustoffen ist mit modernen Sägen einfach und präzise möglich.
Beim Sägen wird das sogenannte Spanen oder Zerspanen angewandt; bei diesem Fertigungsverfahren werden bei dem zu bearbeitenden Material überflüssige Substanzen mittels der Säge abgetragen; dabei entstehen die typischen Sägespäne. Die Anfänge der Säge gehen bis in die Steinzeit zurück, wo die Menschen Feuersteine, die ähnlich wie ein Sägeblatt geformt waren, verwendeten. Die heutigen Sägen, die Sie bei uns in großer Vielfalt vorfinden, haben mit diesen Werkzeugen jedoch nichts mehr gemeinsam. Neben vielen Motorsägen gibt es auch viele unterschiedliche Handsägen. Hier unterscheidet man primär von der ungespannten und der gespannten Säge, d. h. hier wird unterschieden, ob das Einspannen des Sägeblatts möglich ist oder nicht. Benötigen Sie eine ungespannte Säge, könnte ein sogenannter Fuchsschwanz die Ideallösung sein. Eine typische gespannte Säge ist die Bügelsäge.