Ich hatte einen alten Lattenrost demontiert und die leicht gebogenen, buchenen Latten aufgehoben. Außerdem hatte ich noch einige Stücke Buche-Multiplexplatte – es entstand die Idee, daraus einen Zeitschriftenhalter zu bauen.
Zunächst sägte ich von einem der beiden Multiplex-Stücke einen Streifen ab. Diese sollte später den oberen Abschluss des Zeitschriftenhalters bilden während die anderen beiden zusammengeleimt wurden, um den Sockel zu formen.
Nachdem der Leim trocken war, sägte ich auf alle Seiten gerade Kanten an den verleimten Block. Anschließend stellte ich an der Tischkreissäge einen Winkel von 20° ein. Damit sägte ich eine schräge Fläche, die den Zeitschriftenhalte später schräg von der Wand abstehen lässt.
Nun nahm ich das Maß der Latten und fräste in den Sockel und das Abschlussstück entsprechende Zapfenlöcher. In diese werden die Latten später eingeleimt, so dass eine stabile Verbindung entsteht. Zum Fräsen mit der Oberfräse spannte ich das Sperrholz in meinen Moxon-Vise (Baubericht siehe hier) und benutzte eine Wasserwaage als Anschlag.
Damit die Latten am Sockel die Zapfenlöcher möglichst gut verdecken, schnitt ich sie am unteren Ende etwas schmaler. So konnten sie in die Zapfenlöcher eingesteckt werden, die Ränder der Zapfenlöcher würden aber verdeckt. Dies war nötig, weil die Kanten der Latten nicht exakt rund waren, die Fräsung aber schon. So hätte sich eine sichtbare Lücke ergeben, die nun durch diese Technik verdeckt war.
Im oberen Stück Multiplexplatte war das nicht nötig, weil man diese Verbindung im montierten Zustand nur sehen würde, wenn man sich auf den Boden legt und nach oben schaut.
Die Latten waren lackiert, das fertige Stück wollte ich später aber mit Leinöl behandeln. So entfernte ich zunächst die Lackschicht. Dazu benutzte ich zunächst die Ziehklinge. Anschließend schliff ich die noch verbliebenen kleinen Reste mit dem Exzenterschleifer zunächst mit 120er und dann mit 240er Schleifpapier.
Nun waren alle Teile vorbereitet und konnten verleimt werden. Die Latten wurden oben und unten in die Zapfenlöcher gesteckt und mit Zwingen zusammen gespannt.
Nachdem der Leim abgebunden hatte, bekam der Zeitschriftenhalter noch eine Endbe-handlung mit zwei Schichten Leinöl. Nach dem Aushärten des ersten Auftrags wurde noch einmal mit 400er Schleifpapier nachgeschliffen, um eine besonders glatte Oberfläche zu erhalten.
Andreas Kalt ist Lehrer. In seiner Freizeit arbeitet er gerne mit Holz und schreibt auf seinem Blog „Holzhandwerk“ darüber. Viele Projekte dokumentiert er auch in Form von Videos auf seinem YouTube-Kanal. Zu Bildungsthemen bloggt er unter rete-mirabile.net. Seine Unterrichtsmaterialien stellt er unter herr-kalt.de zur Verfügung.
Folgende Werkzeuge fanden bei diesem Projekt Verwendung / können hierfür verwendet werden: